häufig gestellte Fragen

Der VorOrt-Laden öffnete 2010 am Dessauer Rathaus und war über fünf Jahre ein Schaufenster des Fachbereichs Design der Hochschule Anhalt und ein Ort für Diskussion, Ausstellungen, Konzerte, Workshops, Lesungen und ein Ladencafé als Treffpunkt für alle, die auch am Wochenende in der Stadt sind. Von 2014 bis 2016 gefördert vom BBSR als eines von bundesweit acht Modellvorhaben Jugend.Stadt.Labor.

Wir stellen uns einen lebendigen Ort vor, der Raum bietet für Kultur, Entfaltung, Kreativwirtschaft, Handwerk und künstlerisches Schaffen. Es soll Werkstätten geben – z. B. Siebdruck, 3D-Plot, Holzbearbeitung und Kunstschmiederei. Die Ideen reichen von Proberäumen für Musiker bis hin zu einem Ausstellungsbereich und der Möglichkeit, Räume zu vermieten für Workshops und Konferenzen. Veranstaltungen und Sommercamps sollen immer wieder den Austausch fördern und die Welt nach Dessau holen.

Leider hat es über viele Jahre in das glücklicherweise sehr solide erbaute Haus hineingeregnet – das Dach war dadurch stark beschädigt. Es wurden bereits 2012 Fördermittel aus dem Fonds Stadtumbau-Ost beantragt, die jetzt endlich eingesetzt werden können. Vorher mussten wir noch einen Verein gründen und mit der Stadt einen Erbbaupachtvertrag abschliessen. Die Fördermittel sind zweckgebunden nur für die Sicherung des Gebäudes und reine Bundes- und Landesmittel – der Stadt entstehen dadurch keine Kosten.

Das Projekt entstand aus einem Semesterprojekt am Fachbereich Design. Im Sommersemester 2012 wurden die Studierenden gefragt, was ihnen in der Stadt fehlt. Das wurde in den leeren Räumen ausprobiert. Und so wurde aus der Simulation Wirklichkeit: ein Designbüro, ein Nachbarschaftsgarten, ein Designshop im Bauhaus. 2014 hat sich ein zivilgesellschaftlicher Verein gegründet, um das Gebäude vor dem Verfall zu schützen und langfristig zu nutzen. Die Hochschule unterstützt das Projekt mit Tutorenmitteln und es gibt Credits für VorOrt-Projekte.

Ende 2015 musste der VorOrt-Laden aufgrund von anstehenden Umbaumaßnahmen im Volksbank-Gebäude schließen. Hinzu kam die Unmöglichkeit, diesen etablierten, aufgeladenen Ort einfach umzuziehen. Und: die personellen und finanziellen Belastungen für den Verein, der seine Kräfte für das VorOrt-Haus bündeln muss.

Dessau ist überaltert und nicht sehr attraktiv für junge Menschen – wenn man von der grandiosen Natur absieht. Die meisten, die hier studieren, aber auch viele, die hier arbeiten, pendeln. Den wenigen Engagierten, die sich vor Ort (!) verankern, bietet sich ein großes Potenzial. An Raum, Sichtbarkeit und Einflussnahme, die Stadt selbst mit zu gestalten und zu einem lebendigen Ort zu machen. Das ist unser gemeinsames Ziel.